Mapping Identities - mit Cristiana de Marchi
Was den Workshop betrifft, möchte ich die Idee des Identitätsporträts zu einem Identitätsmapping von Frankfurt entwickeln: Idealerweise könnten Menschen unterschiedlicher Herkunft, die in Frankfurt leben, an dem Workshop teilnehmen, bei dem wir (Papier, Forex... jegliches leichtes Material) die Form ihrer Länder ausschneiden und die Formen dann in einer Komposition aufbauen würden.
Dies wäre eine Weiterentwicklung meiner "Nachhaltigkeits"-Skulpturen (auf meiner Webseite unter der Rubrik Geographien), in denen ich über die Beziehungen zwischen bestehenden geographischen Einheiten nachdenke. Für dieses Projekt bin ich daran interessiert, es weiter voranzutreiben und das Terrain der tatsächlichen sozialen Zusammensetzung gegenüber der idealisierten/puristischen Projektion zu erforschen und die eigentliche Idee, was es bedeutet, ein Bürger Frankfurts zu sein, in Frage zu stellen (als Metapher und erste Erfahrung, da ich diese Erfahrung gerne auf viele verschiedene Gemeinschaften ausdehnen würde).
Cristiana de Marchi ist eine italienisch / libanesisch bildende Künstlerin und Autorin, die in Beirut und Dubai lebt und arbeitet. Sie erhielt ihren MFA mit Auszeichnung in Archäologie an der Universität Turin, nachdem sie ebenda mit Bachelor with Honours in Geisteswissenschaften abgeschlossen hatte.
Cristiana de Marchis Arbeitsweise erforscht das soziale und politische Terrain von Erinnerung, von Orten der Vergangenheit und Gegenwart, von Identität und umstrittenen Grenzen bis zu Utensilien der zeitgenössischen Nationalität. Mit Textilien, Stickereien, Filmen und Aufführungen stößt sie Prozesse an, die auf die Währungen der Macht aufmerksam machen, indem sie eben diese Strukturen erforschen. Durch das Extrahieren der Zeichen und Symbole, hinterfragt sie die Bedingungen der Systeme, die sie konstituieren. Sie legt die Machtstrukturen offen, die in Flaggen und ihren Farben, Pässen, Orten, Statistiken, soziologischen Modellen, Worten und Briefen steckt. Mit dem Fokus auf oft übersehene Details wird darauf hingewiesen, wie die scheinbar harmlosen Aktionen und Details des Alltags das Wesen größerer Strukturierungssysteme sind.
Mit freundlicher Unterstützung vom Kulturamt Frankfurt.