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jourUNfixe 1 - Threads - Contemporary Embroidery Art

21. 11. 2021

In Kooperation mit der Kunsthistorikerin Britta Kadolsky.

Das Werkstattgespräch widmete sich dem Sticken in Kunst.


Schaut auf Brittas Blog. Dort findet Ihr Brittas Beitrag : Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery.



Stickerei – Kunst – Gemeinschaftswissen

Von Carolin Kropff

„Es gibt keine Neuheit, die gänzlich neu ist. Es gibt immer eine Vorbedingung.“
— Cornel West (MasterClass)


Sankofa – ein Wort in den ghanaischen Sprachen Akan (Twi) und Fante, das wörtlich „zurückgehen und holen“ bedeutet.
Es beschreibt das Zurückgehen zum Besten, um vorwärts zu kommen. Die afrikanische Philosophie schreibt denjenigen, die vor uns kamen, eine entscheidende Rolle zu.


In der Renaissance wurde die Gestaltung von Stoffen von den Schönen Künsten getrennt. Von da an war es Frauen nicht erlaubt, eine künstlerische Ausbildung zu absolvieren – das änderte sich erst im 20. Jahrhundert.
Eingetaucht in die unendlichen Gestaltungsmöglichkeiten und die schier unendlichen Kombinationen handwerklicher Methoden, kann ich keine wesentlichen Unterschiede zu künstlerischen Praktiken erkennen.


Jedenfalls hatten wir am Sonntag Spaß daran, uns mit den Methoden der Stickerei als Handwerk zu beschäftigen.
Nehmen wir an, man sticht die Nadel mit dem Faden in den Stoff, zieht den Faden aus der Nadel, wickelt ihn mehrmals um die Nadel, fädelt ihn wieder ein und manövriert sich vorsichtig durch den Turm aus Fäden – in diesem Fall erhält man ein anderes Fadenmuster, als wenn wir die Nadel von oben nach unten in den Stoff einstechen und um sie wickeln, während sich der Faden noch im Öhr befindet und die Nadel noch nicht auf die Rückseite des Stoffes gezogen wurde.
Oder wenn wir die Nadel von oben nach unten und dann wieder – mit etwas Abstand – auf die Fläche setzen und die Spitze mehrmals mit dem Faden umwickeln. Dann entsteht als Ergebnis der sogenannte Rokoko-Stich.

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